Friday, June 16, 2006

Von Perth nach Broome

Jetzt hab ich aber lange nichts mehr von mir hoeren lassen. Nein, ich bin aber nicht verschollen :) Es hat nur eine Weile gedauert bis ich hier in Broome angekommen bin, hab naehmlich ein paar Umwege eingeschlagen (werde ich gleich alles erzaehlen), doch nun hab ich die 2000km von Perth endlich geschafft! Bleib uach nicht sehr lange hier. Am Montag, also in zwei Tagen geht es dann weiter nach Darwin...Aber nun erst mal zu meinen Erlebnissen bis hier her:
Ich habe damals in Perth einen Lift gefunden mit Niclas und Gesa. Niclas hat das Auto gehoert, und ich habe Gesa im Internetcafe kennenglernt und sie gefragt, ob sie nicht auch mitkommen will (ist billiger...). Tja, so kam unsere Truppe zusammen. Sind dann am 9. Mai in Perth losgefahren. Gott sei Dank, es wurde naemlich wirklich schon sehr frisch dort, Wintereinzug... Zuerst haben wir uns Pinnacles Desert bei Cervantes angeschaut. Das sind Felsen in allen Formen und Variationen, die einzeln aus dem Sandboden herausragen. Ergab sich so ueber tausende von Jahren (Erdablagen, blabla..) Danach ging es weiter in den Kalbarri Nationalpark. Wunderschoen dort. Wie ich ja bisher auch gemacht habe, sind wir auch auf dieser Tour nie in ein Hostel gegangen oder auf den Campingplatz, sondern haben einfach irgendwo wild gecampt -ist billiger :) So auch hier im Kalbarri Nationalpark. Eigentlich war camping hier naemlich nicht erlaubt, denn einen Campingplatz gab es hier nicht (sehr untypisch fuer einen NAtionalpark hier) . Wir wollten aber trotzdem gerne im PArk schlafen, also haben wir unser Zelt einfach als es schon dunkel wurde und keine Leute mehr im Park waren an einen der Aussichtspunkte (wo wir auch Abendgegessen haben) hingestellt. So einen schoenen Zeltplatz hatte ich selten. Unter uns das wunderschoene Tal. Am naechsten Morgen haben wir dann bevor die ersten Leute kamen alles wieder abgebaut. Sassen gerade beim Fruestuecken als die ersten Touri-Busse kamen :) In dem Park waren wir insgesamt zwei Tage, danach ging es dann weiter nach Monkey Mia. Auf dem Weg dorthin (man muss naehmlich extra 250 km eine Landzunge ins sogenannte Shark Bay reinfahren, die selbige auch wieder zurueck zum Highway, man kommt also nicht einfach so dran vorbei) kamen wir noch am Hamelin Pool und am Shell Beach vorbei. Im Hamelin Pool gab es Stromatoliten zu besichtigen, die aelteste Bakteriengruppe der Welt. Existieren seit millionen von Jahren. Ihnen haben wir heutiges Leben zu verdanken :) AUf jeden Fall gibt es solche Bakterienstaemme nur noch zwei Mal auf der Welt und einmal davon eben hier :) Die Wachsen im Wasser, ganz nah an der Kueste. Leider waren wir zur Flut da, das heisst wir haben sie nur im Wasser sehen koennen, und nicht frei stehend. Na ja, war so aber auch schon schoen... Danach kamen wir dann am Shell Beach vorbei. Ein Strand, der nur aus ganz vielen kleinen weissen Muscheln besteht! Sehr beeindrucken! Dann kamen wir endlich in Monkey Mia an, ein Ort an dem man Delphine begutachten kann. Das ist eigentlich der einzige Grund warum es diesen Ort gibt. Ausser dem Delphin Zentrum und einem Hotel gibt es da sonst auch nichts... War aber ein super Erlenis! Wir haben die Delphine total nah gesehen! die sind in einem Meter Abstand vor meinen Fuessen geschwommen! Und fuettern durfte ich sie dann auch noch! Zu erwaehnen ist hier, dass wir von freilebenden Delphinen sprechen. Sie kommen von selbst an die Kueste geschwommen, immer dann wenn sie Lust haben (und ein kleines Leckerli wollen:). Das heisst man muss einfach eine Weile dort bleiben und warten.... Hier haben wir auch zum ersten Mal unter freiem Himmel am Strand geschlafen (wie sich noch herausstellt nicht zum letzen Mal) , war total schoen! Am naechsten Tag ging es dann weiter nach Coral Bay. Bekannt dafuer, dass das Ningaloo Reef dort angesiedelt ist. Das besondere bei diesem Reef ist, dass es sehr nah an der Kueste gelegen ist, und nicht so weit draussen wie das Great Barrier Reef an der Ostkueste. Es ist nicht ganz so gross wie das Great Barrier Reef, aber viele sagen, es ist teilweise sogar schoener, da es noch nicht so zerstoert ist von den Touristen. Hier haben wir ein paar Tage verbracht, waren schnorcheln, haben Nachts wieder am Strand geschlafen und uns ein paar schoene Strandtage gemacht. Hier haben wir noch einen anderen BAckpacker kennengelrnt, Tom, er ist auch auf ein paar Fotos mit drauf. An einem Tag haben wir dann einen Ausflug in den Ningaloo Marine Nationalpark gemacht, der Nationalpark zu dem ganzen Reef. Nach Coral Bay wollten wir dann EIGENTLICH weiter nach Tom Price, ein kleiner Mienen Ort im Landesinneren und ein guter Startpunkt um sich den Karijini Nationalpark anzuschauen. Doch leider hat uns das Auto einen Strich durch die Rechnung gemacht, was sonst :@ Als Niclas gemerkt hat, es stimmt was nciht mit dem Auto, sind wir dann erstmal nach Onslow gefahren, also wieder zurueck an die Kueste und somit in die ganz falsche Richtung. Dort haben wir eine NAcht verbracht, damit uns der Mechaniker dann sagt, er hat das Teil nicht und wir muessen entweder ncoh ein paar tage warten, oder in den naechsten Ort, 350 km weiter nach Karratha in die Fordwerkstatt. Das haben wir dann gemacht. Dort hiess es dann wieder erst mal zwei Tage warten, bis die Werkstatt uns dran nehmen konnte und herausgefunden hat, was kaputt ist. Das Problem war nur in Karratha gab es nichts! Also hingen wir zwei Tage im oeffentlichen Schwimmbad rum, in dem wir die einzigen Gaeste waren! Niclas hat uns dann verkuendet, dass es nochmal einige Tage dauert, weil er das Auto zu einem anderen Maechaniker bringt, der es billiger repariert. Gesa und ich hatten aber keine Lust mehr zu warten, wir hatten eh schon einige Tage wegen dem Auto vertan und wir wollten schon lange in Broome sein. Also haben wir kurzer Hand beschlossen am naechsten Tag trampender Weise weiter zu kommen. HAben uns also am naechsten Morgen von Niclas getrennt und haben uns auf den Weg gemacht in den Karijini Nationalpark zu trampen. Es lagen ungefaehr 700 km vor uns. ALso los ins kleine Abendteuer. Aber es ging alles total reibungslos. Wir standen keine zwei Minuten, da hat uns schon der erste mitgenommen. Wie der Zufall so will, waere er sogar bis nach Broome gefahren (800 km) und wir haetten mit ihm gleich mitfahren koennen,das Problem war nur, wir wollten uns vorher auf jeden Fall noch Karijini NP anschauen, und dazu mussten wir erstmal ins Landesinnere. Er hat uns dann bis zur Kreuzung mitgenommen, wo man ins Landesinnere abbiegen muss (wir waren ja auf der Kuestenstarsse). Dort hat er uns dann abgeladen. Wir standen wieder keine 2 Minuten, da hat uns der naechste mitgenommen bis zum Auski Roadhouse. Dort sassen wir gerade und haben kurz gegessen, als uns zwei Truckis gefragt haben, ob wir einen Lift brauchen. Wir meinten wir wollen nach Tom Price. SIe meinten, da werden wir an diesem Road House kein Glueck haben, die meisten die hier sind, kommen gerade aus Tom Price. Sie haben uns vorgeschlagen, uns zum naechsten Roadhouse mitzunehmen, von dort aus waere es besser. Gesagt getan, unsere esrte Fahrt in einer Roadtrain! Das sind Riesenlastwagen, viel, viel groesser als die bei uns, deswegen heissen sie auch Roadtrain. Das war ein Erlebnis! Total weit oben im "Kockpitt" zu sitzen und die Landschaft von dort oben zu geniessen. In dieser Gegend war die Landschaft naemlich sehr schoen abwechslungsreich und huegelig, ganz untuepisch fuer Australien :) Sie haben uns dann im Capricorn Roadhouse abgesetzt und da sassen wir dann erstmal. Das war ein reiner Trucki Stopp und keiner von ihnen fuhr nach Tom Price. EIn anderer Trucki meinte dann er koenne uns mitnehmen bis zur Kreuzung wo man nach Tom Price abbiegt, das waere bestimmt einfacher. Gesagt, gatan. Er hat uns dann an der Kreuzung rausgelassen, Tom Price immer noch 150 km vor uns, aber da es schon dunkel war, schlugen wir direkt dort unser Zelt auf und gingen erstmal schlafen. Am naechsten morgen, kaum dass wir alles zusammen gepackt hatten, hielt schon der erste an, um uns mit zu nehmen. Peter, hiess er und wohnte auch in Tom Price (uebrigens mit ca 700m der hoechstgelegne Ort in ganz Australien!). Er hat uns angeboten, wir koennten bei ihm wohnen, solange wir in Tom Price sind, er haette sowiso ein freistehendes Zimmer. Wir konnten es gar nicht fassen! So ein Glueck! Er hat uns dann den Hausschluessel gegeben damit wir rein und raus kommen und uns angeboten jederzeit am Kuehlschrank zu bedienen. Am Abend haben wir dann noch drei andere MAedels, die gerade bei ihm gewohnt haben kennengelernt. Marie, Sally, und Sara. Alles Australierinnen, die selber gerade durchs Land reisen. Maries Vater kennt Peter, und so waren sie gerade auf besuch. Wir kamen ins Gespreach und sie haben uns erzaehlt, sie haben seit zwei Tagen einen Job hier bei dem man super verdient. Um genau zu sein 1400 Dollar die Woche! WIr haben uns dann kurzer Hand entschlossen dort zu bleiben und auch dort zu arbeiten. Am naechsten Tag sind wir zu der Baufirma und haben nach einem Job gefragt. Sie haben sogar noch Leute gebraucht! SO ein Glueck! Beim Abendessen an dem Tag erzaehlen wir den MAedels wir haben den Job bekommen und wollen aber vorher noch in den Karijini Nationalpark, deswegen sind wir ja eigentlich hier her gekommen. MArie hat uns sofort angeboten wir koennten doch ihr Auto inden Park nehmen, sie braeuchte es im Moment eh nicht. SO ein Glueck! Jetzt hatten wir sogar noch unseren eigenen kleinen 4WD um den NAtionalpark ein Wochenende lang zu erkunden ! SO viel Glueck kann man doch gar nicht haben! Oder doch? Auf jeden Fall hatten wir zwei tolle Tage im Nationalpark. EIn wunderschoener Park. Mit vielen Wasserloechern und Wasserfaellen, in denen man schwimmen kann. Bei heissem Wetter sicher sehr einladend, bei uns war es zwar angenehm warm, aber nciht sehr heiss. Sind aber trotzdem schwimmen gegangen, auch wenn das Wasser sehr kalt war :) Haben viele Treckingtouren gemacht, sind geklettert, und haben eine Nacht wieder im Park gecampt. War ein sehr schoenes Wochenende. Am naechsten Tag, also am Montag, ging es dann los mit unserem Job. Es handelte sich um einen Putzjob. Tom Price ist ja eine Mining Town (Eisenabbau, um genau zu sein), und diese Firma wurde von der Mining Industrie angestellt neue Haeuser fuer die neuen Mienenarbeiter zu bauen. Unser Job war es diese Haeuser zu putzen (Baustaub, etc) damit die Leute einziehen koennen. Da der Job mit der Mienenindustrie verknuepft war, mussten wir deshalb auch die vorgeschriebene Schutzkleidung wie auf der Baustelle targen. Wurden also erstmal ausgestattet mit festen Schuhen, Hosen, Neongelbe T-shirts, Bauhelm, Schutzbrille und Handschuhe! WIr sahen aus! Und alles neu! Die haben ein Geld, das ist der Wahnsinn! Am zweiten Tag mussten wir dann erstmal eine Sicherheitsschulung machen (natuerlich bezahlt!) wo uns alle Moeglichen Sicherheitsvorkerungen in der Miene erklaert wurden, blabla bloa sogar einen kleinen Test mussten wir am Schluss machen. ALso eins kann ich nach der Schulung sagen, Sicherheit ist ja gut, aber zu viel Sicherheit tut auch weh! Waren auf jeden Fall froh als es vorbei war, ist aber Pflicht zu machen, auch wenn man nur putzt! SO, aber das beste kommt ja noch! Wir haben auch kostenlos Unterkunft und Verpflegung bekommen! Und zwar nciht in einem Hostel im 10 Bett Zimmer, nein, wir hatten jeder unser eigenes kleines 1-Zimmer Appartment mit Fernseher, BAdezimmer, Kuehlschrank.. und das Essen war ein grosses Bueffet, zum Mittagessen gab es Lunchpakete fuer die Baustelle. Der Backpackerhimmel! Wir haben keinen Pfennig ausgegeben, Unmengen verdient, und gelebt wie die Koenige! Das haben wir dann zwei Wochen lang gemacht. Geputzt und natuerlich auch des oefteren mit unseren Arbeitkollegen ins Pub gegangen :) An einem Samstag Abend wurden wir sogar alle von unserem Chef auf Mount Nameless (gleich bei Tom Price und der hoechste Berg in Western Australia mit 1016m!) zum Champagnertrinken eingeladen , da das Projekt bald beendet war! Ist das zu fassen! Champagnertrinken als Backpacker ! AUf jeden Fall hatten wir eine super Zeit hier! Ich habe ein paar liebe neue Freunde gewonnen, die ich sehr vermissen werde, einige sind auch auf den Fotos drauf. NAch zwei schoenen Wochen in Tom Price sind Gesa und ich dann weitergezogen. Mit mehr Geld in der Tasche, aber trotzdem wieder getrampt bis nach Broome. Man muss es ja nicht gleich wieder raushauen :) War sehr problemlos. Waren zwar um die 1000 km, die wir vor uns hatten, aber die ersten 400 haben uns zwei Jungs mitgenommen, die wir in Tom Price kennen gelernt haben, und die naechten 600 haben uns wieder Truckis mitgenommen. Die haben uns sogar bis vor die Hostel Tuer gefahren! So ein Luxus! DIe Leute hier sind alle so nett, das ist unglaublich. Tja, und seit Dienstag in der Frueh sind wir nun in Broome. Endlich! Habe dann gleich am Dienstag Abend einen Kamelritt am Cabel Beach gemacht. Cable Beach ist einer der bekanntesten Straende hier in Australien, vor allem deswegen, weil er 80 meilen lang ist. Na ja, und hier werden eben Kamleritte direkt am Strand angeboten. Das hab ich doch dann auch gleich mal gemacht, bei Sonnenuntergang. War sehr lustig und sehr wackelig! :) Danach, als es dann schon dunkel war, haben wir uns noch Stairway to the moon angeschaut. Das ist ein Phaenomen was man hier nur zweimal im Monat sehen kann. Wir waren gluecklicherweise genau zur richtigen Zeit hier :) Und zwar sieht man, wenn der Mond im Wasser aufgeht, das Mondlicht so im Wasser reflektieren, dass es aussieht, wie ein Weg zum Mond. War sehr schoen. Das ganze wird hier natuerlich sehr gross verkauft und es gibt an der Stelle dann auch einen Moonlight market und Essensstaende... Dementsprechend viele Leute waren auch da, es gab ein richtiges Blitzgewitter! War aber trotzdem ein tolles Erlebnis...Wir haben auch schon Sightseeing hinter uns! Am Mittwoch haben wir uns Fahrraeder ausgeliehen und die Gegend erkundet. Hier gibt es doch tatsaechlich Dinosaurier Fussabdruecke! Ich wusste gar nicht, dass es sowas ueberhaupt noch gibt! Die sind direkt an der Kueste, die meisten aber im Meer, man sieht sie bei Ebbe, wenn das Wasser weit genug hinten ist. Das war auf jeden Fall ein Erlebnis! Gestern waren wir im Crocodile Park. Ja, jetzt sind wir naehmlich im Norden von Australien, also eine Region wo es Krokodile gibt. Das war sehr beeindruckend. Ich hatte sogar ein kleines Babykrokodil auf dem Arm! Ansonsten haben wir einfach nur den Strand genossen nach der "langen" Zeit im roten Staub im Landesinneren :) Einen neuen Lift nach Darwin, wieder 2000 km nach oben, haben wir auch schon gefunden. Am Montag geht es los...Mit Olga, einer Spanierin und einem hollaendischen Maedel. Vier Frauen, na das kann ja was werden :) Aber freu mich trotzdem schon auf weitere erlebnisreiche Tage...
Wenn ihr jetzt immer noch nicht genug habt :), koennt ihr hier auch noch meine Fotos anschauen:

1 Comments:

At Sun Jun 18, 12:04:00 AM, Anonymous Anonymous said...

Hi Liebes! Ich hab schon gedacht du bist verschollen. Schön, nun endlich mal wieder was zu hören. Die Bilder sind der Traum und die Geschichte mit dem Putz-Job ist echt fantastisch! Freu mich, dass es dir so gut geht. Bin schon ganz gespannt wohin es dich danach verschlägt! Einen ganz ganz lieben Gruß aus Rosenheim und a dickes Bussal, Lena

 

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